Liebe Krimifreunde, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir begrüßen heute Abend Frau Monika Geier ganz herzlich in Hochspeyer.

„Niemals vergessen sollte man, dass Monika Geier die derzeit wohl beste deutschsprachige Krimiautorin ist“. Dieses sehr deutliche Qualitätsmerkmal verlieh ihr der Mitbegründer des  ersten Onlinemagazines im deutschsprachigen Raum, das den Namen „EVOLVER“ trägt, der Journalist, Peter Hiess.

Und damit steht er nicht allein: Der Begründer und Sprecher der Krimizeit-Bestenliste, der Literaturkritiker Tobias Gohlis, ergänzt: „Boll ist zwerchfellerschütternd normal, eine junge Frau wie Hunderttausende, verliebt, unbeherrscht, schlampig, manchmal mit Migräne, immer mit Intuition und scharfem Verstand. Monika Geier verfügt über die Bösartigkeit aller guten Krimiautorinnen, über Witz und die Raffinesse für wirklich subtile Plots. Ihre Bücher sind mehr als eine Entdeckung, sie sind eine Befreiung“.

Sehr geehrte Frau Geier, ich freue mich, dass wir für die Lesung, initiiert von Frau Dausend und Frau Henrich, mit Ihnen eine Autorin gewinnen konnten, die literarisch in der Champions League spielt. Mit Ihrer Anwesenheit bewerben Sie mit Sicherheit die Wichtigkeit des Buches, sowohl als Bildungs-, als auch Unterhaltungsinstrument, aber werben auch gleichzeitig für den Stellenwert der Bücherei unserer Ortsgemeinde. „Die Hex ist tot“ ist Ihr 7. Roman. Ihr Debüt „Wie könnt Ihr schlafen“ wird derzeit bereits in der 7. Auflage gedruckt. Zweifelsfrei ein weiteres Qualitätsmerkmal, das für Sie spricht. Offensichtlich lieben Sie das Leben in der Pfalz. Sie leben seit 1970 hier und bereiten die Sitten und Gewohnheiten der Städter und der Landbevölkerung literarisch auf.

So spielen auch Menschen, die sich in unserem unmittelbaren Umfeld bewegen, in Ihrem Roman wichtige Rollen. Mit den Worten Ihrer Verlegerin, Frau Else Laudan, mache ich Sie Alle neugierig, auf das, was uns Monika  Geier vorträgt: „Auf Samtpfötchen kommen sie daher, unaufgeregt, beiläufig, ja bescheiden: Monika Geiers präzise Einblicke ins ganz Normale, ins unspektakulär Menschliche, haben so gar nichts von flammenden Anklagen, und doch treffen sie stets auf entlarvende Weise ins Schwarze. Kriminalkommissarin Bettina Boll hat durchaus eine finstere Seite, bedenkt man den sanften, aber rabenschwarzen Humor und die leise mitschwingenden düsteren Töne, die ihre Geschichte begleiten und untermalen, wie die dunklen Noten eines Kontrabasses.

Doch es gibt in Geiers Kosmos keine „mean streets“, keine hektischen urbanen Schusswechsel oder Gangsterkriege, keine Gewaltorgien und wenig Verschwörung. Die handelnden Personen entspringen in geradezu unfassbarem Maße der so komplexen und diversen und dabei so banalen Wirklichkeit. Bei jeder von ihnen denke ich: Ja, diesen Menschen gibt es tatsächlich, das ist echt. Die Dicken, die Dummen, die Gestörten, die Selbstherrlichen, die Missgünstigen und die Scheiternden. Monika Geier erweckt sie aufs Zärtlichste zu literarischem Leben, zieht sie aus dem Dunkel ihrer peinlichen Gewöhnlichkeit ins warme Licht des Erzählenswerten und stellt sie uns vor. Sie ist eine Künstlerin, die das von ihr souverän beherrschte Genre Kriminalroman nutzt, um das Profane bedeutsam zu machen, das Stumpfe bedrohlich und das Traurige beschmunzelbar.

Kurt Tucholsky soll einmal gesagt haben: „In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. Man hat es, oder man hat es nicht“. Sicher ist: Frau Geier hat es.